Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Konfirmation im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg - Welche Modelle gibt es?

Die Zeit der Vorbereitung auf die Konfirmation ist geprägt durch viele gemeinsame Unternehmungen. Copyright: Unsplash/Hannah Busing

Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg .Der Februar ist die Zeit, in der sich Jugendliche für den Konfirmanden-Unterricht anmelden können. Damit dieser Unterricht auch mit dem Alltag vereinbar ist, bieten viele Gemeinden unterschiedliche Modelle an. Ein Überblick.

"Ich erlebe, dass die Welt der Jugendlichen anders ist als zu meiner Jugend", sagt Pastor Oliver Erckens. "Sie ist voller Termine. Da ist Langeweile kein Thema mehr, sondern wie man Vieles unter einen Hut bringen soll."  Erckens ist Beauftragter für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Propstei Lauenburg.

Konfi-Unterricht: Wöchentlich, monatlich oder kombiniert

Viele Gemeinden kommen daher mittlerweile dem verdichteten Alltag der Jugendlichen entgegen und bieten flexiblere Modelle für den Konfirmationsunterricht an. Weit verbreitet ist nach wie vor der wöchentliche Nachmittagstermin im Gemeindehaus, der mit Ausflügen oder Fahrten kombiniert wird. Doch mittlerweile gibt es viele andere Ansätze.

Die Laurentius-Kirchengemeinde in Lübeck bietet ein einjähriges Modell, bei dem die Jugendlichen zwischen zwei Varianten wählen können: Sie können einmal im Monat samstags kommen oder einmal wöchentlich donnerstags. Außerdem gibt es eine Wochenendfreizeit für alle. In der gemeinsamen Konfirmanden-Arbeit von St. Marien und St. Jakobi gibt es zurzeit ebenfalls monatlichen Unterricht, überwiegend samstags oder sonntags für jeweils drei bis fünf Stunden. In St. Marien ist für 2024 ein neuer Ansatz geplant: Zentrum des Unterrichts ist eine 9-tägige Freizeit nach Schweden, die mit kleineren monatlichen Projekten und Treffen über das Jahr verteilt kombiniert wird.

Jugendmitarbeiterin Maike Peters, die den Konfirmanden-Unterricht in den drei Gemeinden mit betreut, beobachtet, dass die Entscheidung für den Konfirmanden-Unterricht zunehmend ganz bewusst getroffen wird. Viele Jugendliche kommen zum "Konfi", weil sie konkrete Fragen ans Leben oder schon mal eine Krise erlebt haben. Das sieht auch Oliver Erckens aus der Propstei Lauenburg so: "Es ist mehr und mehr eine bewusste Entscheidung. Das finde ich aber auch eine Chance. Es ist die Hemmschwelle, sich zur Konfirmandenzeit anzumelden – nahezu alle, die dies machen, lassen sich dann aber auch konfirmieren."

Konfi-Camp als intensives Gemeinschaftserlebnis

Für das "Samstags-Modell" hat sich auch die Kirchengemeinde Siebenbäumen entschieden. In dem einjährigen Modell treffen sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden einmal im Monat samstags von 10 bis 14 Uhr zum kreativen Arbeiten zu verschiedenen Themen. Auch eine kurze Andacht gehört zu so einem Konfi-Samstag.

Zentrum des Modells ist das 5-tägige Konfi-Camp, sagt Vikar Christian Kolodzey, der in Siebenbäumen mit für die Konfirmanden-Arbeit zuständig ist. Das Konfi-Camp findet in den Herbstferien statt und ist eine intensive Zeit der Gemeinschaft, mit Aktionen wie Ralleys, Outdoor-Workshops und Spielen. "Es soll dazu dienen, einmal in die kreativen und geselligen Seiten von Glaube und Sinn hineinzutauchen", so Kolodzey. "Fernab von Schule, Eltern und zu Hause bietet das die Möglichkeit, einmal in sich selbst zu horchen. Viel Spaß und Power, Gruppenerfahrung und eine neue Perspektive auf den Alltag stecken da drin; ein gut durchgeplantes Programm und gewiss vieles, was in Erinnerung bleibt."

An den Samstagen geht es aber neben dem Unterricht auch um das gemeinsame Singen, Andachten feiern und alle möglichen Themen des Erwachsenwerdens. "Wir machen die Erfahrung, dass die Konfis es auch gut finden, dass nicht jede Woche ein fester Termin besteht. Das kann u.a. zu vielen Terminkollisionen führen", so Kolodzey.

Kooperation mit Konfi-Gruppen in der Region

Eine leicht andere Variante hat die Gemeinde Nusse-Behlendorf, die zum gleichen Pfarrsprengel gehört wie Siebenbäumen. Der Unterricht findet in Nusse unter der Woche nur alle zwei Wochen statt, dazu gibt es insgesamt fünf Konfi-Samstage und ein einwöchiges Konfi-Camp im Herbst. Einige Samstage und das Konfi-Camp finden mit den Konfirmanden in der Region statt. Das Camp biete die Möglichkeit, tief in die Materie einzusteigen und "auch einfach Spaß zu haben und die Konfis außerhalb des Schulalltags kennenzulernen", sagt Vikar Julius Radtke, der zur Zeit für die Konfi-Gruppen zuständig ist.
"Das ist eine Kooperation die ganz verschiedene Früchte bringt. Nicht nur auf Seite der Hauptamtlichen, sondern vor allem auch für die Konfis", sagt Vikar Radtke. "Besonders finde ich den Vorstellungsgottesdienst der Konfis. Die Konfis bereiten diesen vor und führen ihn auch durch. Ich freue mich sehr, das mit meinem jetzigen Kurs zu erarbeiten und das vergangene Jahr dabei Revue passieren zu lassen."

Auskunft über die Unterrichtsmodelle geben die jeweiligen Gemeinden und Pastorinnen und Pastoren.

Für die Propstei Lübeck gibt es hier einen Überblick über die Angebote der Gemeinden.