Propstei Lübeck Ausgezeichnet! Günter-Harig-Preis für couragierte Tierschützerin

Susanne Tolkmitt (Zweite von links) ist mit dem „Günter-Harig-Preis“ 2023 ausgezeichnet worden. Sie engagiert sich seit 23 Jahre ehrenamtlich für den Tierschutz und das Tierheim Lübeck engagiert. Es gratulieren: Uta Harig (von links), Ellen Kloth, Jan Lindenau und Antje Peters-Hirt. Copyright: Lena Modrow

Lübeck. Susanne Tolkmitt ist Preisträgerin des Günter-Harig-Preises 2023. Sie ist jetzt im Rahmen eines Festaktes in St. Petri zu Lübeck für ihr unermüdliches Engagement für den Tierschutz und das Tierheim in Lübeck ausgezeichnet worden. 125 Gäste, darunter viele Wegbegleitende und Ehrenamtliche des Lübecker Tierschutzes, nahmen an der Preisverleihung am Mittwochabend (11. Oktober 2023) teil. 

"Fünf Mal schon haben wir den Günter-Harig-Preis vergeben, an wunderbare Menschen im engagierten Dienst der Menschlichkeit", sagte Pastor Bernd Schwarze. "Ich bin stolz auf das St. Petri Kuratorium, dass es aus vier Kandidat:innen in diesem Jahr mit überwältigender Mehrheit eine Frau gekürt ist, die sich seit Jahrzehnten unermüdlich für das Wohl der Tiere auf lokaler und auf Landesebene einsetzt, das Lübecker Tierheim ehrenamtlich leitet, fortlaufend modernisiert und ausbaut und sich obendrein noch die Bildung und Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für unsere nicht-menschlichen Gefährten auf die Fahnen geschrieben hat."

60 Stunden pro Woche für Tiere

Bürgermeister Jan Lindenau nannte den ehrenamtlichen Einsatz von Susanne Tolkmitts von 60 Stunden pro Woche ein außerordentlich positives Beispiel, zumal die Leitung des Tierheims nicht nur Vereinsarbeit, sondern die Führung eines kleinen Unternehmens sei.

Ellen Kloth, Vorsitzende des Tierschutz Schleswig-Holstein, würdigte in ihrer Laudatio die unglaubliche Energie, mit der die Preisträgerin binnen 23 Jahren ein Provisorium in ein Tierheim verwandelt habe, das in seiner Ausstattung bundesweit als Vorbild gelten dürfe. Sie forderte mehr Engagement auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen für einen zeitgemäßen Umgang mit dem Tierwohl ein.

 

Antje Peters-Hirt von der Mellingen-Stiftung und Uta Harig, Witwe von Pastor Günter Harig, überreichten Susanne Tolkmitt die farbenprächtige Preisskulptur des Künstlers Stephan Jäschke, das Preisgeld und einen großen Blumenstrauß. Bernd Schwarze bat mit einem Augenzwinkern, die Skulptur in "hundespieltriebsunerreichbarer Regalhöhe" zu platzieren. 

Die Kurt-Werner und Anneliese Mellingen-Stiftung lobt das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro aus, stellt aber eine Bedingung: 300 Euro müssen für rein private Dinge ausgegeben werden, damit die geehrte Person auch einmal an sich denkt und nicht ausschließlich an ihre Herzensaufgabe.

Susanne Tolkmitt dankt dem Team - und ihrem Mann

Sichtlich bewegt nahm Susanne Tolkmitt die Auszeichnung entgegen. Sie richtete ihren Dank an ihr Team und lobte den unermüdlichen Einsatz für Tiere. Der Zusammenhalt und die Menschlichkeit im Team seien beispiellos. Zugleich richtete sie Dankesworte an ihren Ehemann, ohne den als moralische Instanz ihre Arbeit nicht möglich sei. Seit 2019 ist die Preisträgerin Leiterin im Tierschutzverein. Insgesamt ist Susanne Tolkmitt seit 23 Jahren im Vorstand des Lübecker Vereins tätig. 28 Kräfte arbeiten derzeit im Tierheim, darunter neun Tierpfleger. Jährlich versorgt das Lübecker Tierheim 2000 Tiere - von Katzen und Hunden bis zu Vögel und Exoten.  

Sven Rieper (Keyboards), Daniel Sorour (Cello) und Franziska Giertz (Gesang) rundeten die Preisverleihung musikalisch mit Lieblingsliedern von Susanne Tolkmitt ab, spielten unter anderem Titel von Ed Sheeran, Genesis und Udo Lindenberg. Bei überwiegend vegetarischen Leckereien aus dem St.-Petri-Café klang der Abend im Südschiff der Kirche aus. 

Zum Gedenken an Pastor Günter Harig, einen herausragenden Denker und Gestalter der Zusammenhänge zwischen Kirche und Stadt, haben das St. Petri Kuratorium und die Kurt-Werner und Anneliese Mellingen-Stiftung, Lübeck, beschlossen, einen jährlich zu vergebenden Preis auszuloben. Ganz im Sinne des engagierten Theologen sollen Menschen geehrt werden, die sich eher unauffällig in zupackender Weise für ein menschliches Miteinander in unserer Stadt verdient gemacht haben.