Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Krieg in der Ukraine: Appelle für den Frieden

Der Krieg in der Ukraine bewegt Menschen in aller Welt. Copyright: Egor Lyfar / Unsplash

Lübeck/Ratzeburg. Krieg in Europa: Vor elf Monaten begann der Überfall russischer Truppen auf die Ukraine. Die Zahl der Opfer steigt mit jedem Tag. Stetig werden neue Gräueltaten bekannt. Hunderttausende Menschen haben ihr Hab und Gut verloren, mussten aus ihrer Heimat fliehen. Die Solidarität mit Geflüchteten ist hierzulande ebenso groß wie der Wunsch, für Frieden zu beten. Für alle Menschen, die einen Raum für das Gebet suchen, sind die Kirchentüren in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg offen.

"Ein Angriffskrieg ist immer eine Sünde"

Die Lübecker Pröpstin Petra Kallies findet klare Worte: "Ein Angriffskrieg ist immer Sünde. Aggressoren versündigen sich gegen die Menschen und gegen Gott, den Schöpfer allen Lebens. ,Gesegnet sind die, die Frieden stiften', sagt Jesus.  Der Krieg bringt unendliches Leid über die Menschen in der Ukraine - und mittelbar auch über viele andere Völker, deren Nahrungsmittelversorgung durch die ausbleibenden Nahrungsmittel massiv bedroht ist. Cyberangriffe, zerstörte Pipelines, die Möglichkeit, Atomwaffen einzusetzen, Preissteigerungen - das alles beunruhigt und ängstigt auch uns. Ich rufe mir dann immer wieder ein Versprechen Jesu in Erinnerung: ,In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost: ich habe die Welt überwunden.' (Joh. 16,33) Lassen wir also unsere Seele nicht von der Angst zerfressen, sondern bleiben wir bei Gott! Im Gebet und mit tatkräftiger Unterstützung für alle, die unsere Hilfe brauchen."

Friedens-Erklärung der Bauhüttenmeister

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine stand auch auf der jüngsten Tagung der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Münsterbaumeister und Hüttenmeister (Dombaumeister e.V.) in Greifswald im Fokus. Nachdem ein Mitglied der Vereinigung aus Kyiv über die verheerende Zerstörung von Kulturstätten, Bibliotheken und Museen berichtet hat, haben die Mitglieder der Vereinigung mit der Greifswalder Erklärung einen Appell an alle zuständigen Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen, die Vereinten Nationen, UNESCO, ICOMOS (International Council of Monuments and Sites) und ICOM (International Council of Museums) gerichtet, ihren jeweiligen Einfluss geltend zu machen, um der Ermordung tausender unschuldiger Menschen und der Zerstörung der Kulturgüter Einhalt zu gebieten.

Solidarität in den Gemeinden ist groß

Seit Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 ist die Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine groß. In vielen Kirchengemeinden in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg haben sich Menschen zusammengefunden, um unbürokratisch Hilfe zu leisten. Gleichermaßen groß ist aber auch das Bedürfnis vieler Menschen, für den Frieden zu beten. Dafür stehen die Kirchen offen. Vielerorts haben Besuchende die Möglichkeit, eine Kerze zu entzünden. Eine tagesaktuelle Übersicht über Gottesdienste, Andachten und Friedensgebete finden Sie hier

Akustisches Mahnmal gegen den Krieg

In St. Marien zu Lübeck läuten jeden Tag ab 12 Uhr zehn Minuten lang die Danziger Friedensglocken. Die Klangkörper wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vom "Glockenfriedhof" in Hamburg geholt. "Die Glocken stammten ursprünglich aus evangelischen Kirchen in Danzig. Bei uns ertönen sie als akustisches Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden", sagen Robert Pfeifer und Inga Meissner, Pastor:in in St. Marien zu Lübeck. Ein Video des Friedensgeläuts sehen Sie auf unserem YouTube-Kanal.