Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Viktoria Elisabeth Brandt wird stellvertretendes Mitglied der Kirchenleitung

Viktoria Elisabeth Brandt ist künftig stellvertretendes Mitglied in der Kirchenleitung. Copyright: Caroline Boysen

Lübeck. Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat Viktoria Elisabeth Brandt zum stellvertretenden Mitglied der Kirchenleitung gewählt. 

Landessynode votiert für die Lübeckerin

„Für mich war die Wahl in die stellvertretende Kirchenleitung ein Moment tiefer Dankbarkeit. Ich habe dieses Amt nicht gesucht – ich empfinde es als einen Weg, auf den Gott mich gestellt hat. Begegnungen, Wahlvorschläge, Unterstützung: Vieles davon war eher zufällig. Und gerade in dieser ‚Zufälligkeit‘ spüre ich Gottes Führung. Ich glaube, Gott stellt uns dorthin, wo er unsere Stimme haben möchte.“, sagt Brandt.

Ihre Wurzeln liegen in der ehrenamtlichen Gemeindearbeit – im Dom zu Lübeck, im Frauenwerk Lübeck-Lauenburg, im direkten Kontakt mit Menschen auf der Straße, in den sozialen Medien und in Gottesdiensten. „Das ist mein Fundament, und das nehme ich mit in die Kreis- und Landessynode“, betont sie.

Enge Verbindung zu Dom und Frauenwerk 

Ein besonderer Schwerpunkt ihrer kommenden Arbeit wird der Teilhabeausschuss der Landessynode sein, den sie künftig gemeinsam mit Matthias Iseke-Vogelsang im Co-Vorsitz leitet. Teilhabe sei für sie kein theoretischer Begriff, sondern zutiefst persönlich: „Ich lebe seit meiner Kindheit mit einer starken Hörbehinderung, die viel zu spät entdeckt wurde. Durch die lange Unterversorgung hatte ich vor 19 Jahren mehrere Hörstürze und war ein Jahr lang nahezu taub. Diese Zeit hat mein Leben tief verändert – und mich zugleich näher zu Gott geführt. Seitdem gehe ich bewusster meinen geistlichen Weg und folge dem, wohin Gott mich sendet.“

Als benediktinische Oblatin der Communität Casteller Ring (evangelisches Kloster Schwanberg) bringe sie eine Spiritualität des Hörens und der Achtsamkeit mit, verbunden mit einer „bodenständigen Haltung aus Ora et Labora“: „Ich sehe mich als Brückenbauerin zwischen Menschen, Lebenswelten und Generationen.“

Engagement für Barrierefreiheit und Teilhabe

Besonders einsetzen möchte sich Brandt für mehr Barrierefreiheit und Teilhabe in der Nordkirche. Dabei gehe es ihr um weit mehr als bauliche Aspekte: „Kirche hat viele Gesichter – und mir ist wichtig, dass Menschen aller Generationen im Blick bleiben, besonders jene, die oft übersehen werden oder keine Stimme mehr haben. Wenn ich meiner Stimme Gewicht geben kann für die, die sie nicht mehr selbst erheben können, dann ist das für mich Teil meines Auftrags.“

Mit Blick auf den Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg freut sich Brandt außerdem über eine starke Vertretung in der Landessynode und Kirchenleitung: „Ich bin sehr berührt und stolz, dass unser Kirchenkreis so gut vertreten ist – mit unserem künftigen Propst Oliver Erckens und in der Kirchenleitung mit Niklas Brose. Für unseren Kirchenkreis ist das ein starkes und gutes Zeichen.“

Gratulation aus der Dom-Gemeinde Lübeck

Auch aus ihrer Heimatgemeinde, dem Dom zu Lübeck,  kommen herzliche Glückwünsche. Pastorin Margrit Wegner würdigt Brandts Engagement: „Sie ist total engagiert in der Gemeinde, besonders der Gottesdienst liegt ihr sehr am Herzen. Sie ist bei allem, was sie macht, mit Herzblut dabei, weil ihr der Glaube so kostbar ist und sie gerne andere dazu einlädt. Ihr Dom ist ihre Herzensheimat, aber sie guckt auch gern über den Tellerrand – ist auf dem Schwanberg genauso zu Hause wie überall beim Frauenwerk.“

Zur Person

Viktoria Elisabeth Brandt, geboren 1975 in Lübeck, ist seit ihrer Kindheit eng mit der Kirche verbunden. Für sie ist Kirche „ein Ort der Zuversicht, Geborgenheit, des Glaubens und der Gemeinschaft, in der uns Christus in seiner Vielfalt begegnet“. Sie engagiert sich ehrenamtlich im Dom zu Lübeck – als Lektorin, in der Domwache und im Küsterteam – sowie im Frauenwerk Lübeck-Lauenburg, unter andrem  im Beirat und im Team der Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere für die Social-Media-Kanäle.