Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Weihnachten fern der Heimat: So feiert Frauke Eiben in Athen

Frauke Eiben verlebt das Weihnachtsfest 2025 in der deutschsprachigen Gemeinde in Athen. Copyright: Eiben

Wenn Frauke Eiben in diesen Tagen die Tür der Christuskirche in Athen öffnet, dann mischen sich viele Gefühle: Dankbarkeit, Spannung – und eine große Vorfreude. Für zehn Monate ist die ehemalige Pröpstin aus Lübeck-Lauenburg als Pastorin in der deutschsprachigen Gemeinde in Griechenlands Hauptstadt. Weihnachten erlebt sie nun fern der Heimat und doch mitten im Herzen des Festes.

Pastorin auf Zeit in Griechenland

„Mit Vorfreude“, sagt sie, wenn man sie fragt, mit welchen Gefühlen sie in diese besonderen Tage geht. Die Christuskirche ist festlich geschmückt, Weihnachtsbaum und Adventskranz leuchten, und die Musik erfüllt den Raum. „Wir hatten zwei wunderbare Weihnachtskonzerte zum Mitsingen. Musik spielt hier eine große Rolle.“ Besonders die Orgel und ihr Organist hinterlassen Eindruck: „Christos Paraskevopulos ist ein Künstler. Er liebt Bach und Buxtehude – er würde gut nach Lübeck passen.“

Die Kirche wird voll sein 

Gleichzeitig ist da auch Respekt. „Ich weiß nicht genau, wer kommt. Die Kirche wird voll sein – auch mit griechischen Nachbarn, die kein Deutsch verstehen, aber unsere Lieder mögen. Ich bin gespannt und voll Vorfreude.“ Weihnachten in Athen ist anders: Der 24. Dezember ist ein normaler Arbeitstag, gefeiert wird am 25. Dezember. Geschenke gibt es oft erst zum Jahreswechsel, und eigentlich ist nicht der Baum, sondern das Schiff das traditionelle Weihnachtssymbol – das Schiff des heiligen Nikolaus. Und doch blinkt und leuchtet es auch hier, sogar ein Weihnachtsmarkt mit Glühwein gehört zu Athen.

In ihrer Predigt wird Frauke Eiben das aufgreifen, was viele bewegt. „Angesichts der Lage in unserer Welt wird es das Thema Frieden sein. Frieden in unfriedlicher Zeit.“ Ein Gedanke, der tief in der Weihnachtsgeschichte selbst verwurzelt ist. „Schon bei Maria und Josef war die Welt nicht friedlich.“ Inspiration findet sie in der neuen Friedensdenkschrift der EKD – ganz konkret: „Frieden fängt beim Frühstück an.“

Der Heiligabend wird vielfältig gefeiert: Ein Familiengottesdienst am Nachmittag, mit einem Krippenspiel zum Mitmachen, getragen von jungen Freiwilligen der Gemeinde. Am Abend die klassische Christvesper – und danach offene Türen. „Das Gemeindehaus ist offen für alle, die nicht alleine feiern wollen. Es gibt etwas zu essen und Glühwein. Das wird bestimmt nett.“

Viele Sorgen gibt es auch hier

Viele Sorgen, die Frauke Eiben aus Lübeck kennt, begegnen ihr auch in Athen. Die Zukunft der Gebäude, die Frage nach Mitgliedern, besonders nach jüngeren Generationen. Und doch gibt es eine gemeinsame Hoffnung: „Uns eint die Hoffnung auf Frieden, auf Gemeinschaft, in der Einsamkeit aufgefangen zu werden  – und auf ein gutes Miteinander in der Gesellschaft.“

Zum Fest gibt es Rotkohl

Privat wird Weihnachten leiser, aber nicht weniger herzlich. Ihr Mann wird bei ihr sein, die Kinder und Enkelkinder feiern in Deutschland. „Wir sehen uns am 25. Dezember per Video.“ Was fehlt? „Meine Familie, meine Freund:innen, unser Zuhause.“ Und das Essen? “Mein Mann wird kochen, es wird etwas mit Rotkohl geben.”