Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Kirchenmusik: Neue Konzepte werden entwickelt

Die Kirchenmusik im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg hat eine lange Tradition und zeigt sich im gemeindlichen Leben in ihrer ganzen Vielfalt. Etwa 5000 Menschen engagieren sich in rund 150 Gruppen. Orgelkonzerte, Chöre, Bläsermusik und musikalische Arbeit mit Kindern prägen viele Gemeinden. Neben ihrer großen Tradition mit bedeutenden Orgeln und großen Namen wie Tunder, Buxtehude und Distler ist Kirchenmusik in diesem Kirchenkreis lebendige Gegenwart.

Kirchenmusik: Verkündigung und Gemeinschaft

Kirchenmusik ist Lob und Dank, Klage und Trost, sie verkündigt die christliche Botschaft in Gottesdiensten und Konzerten. Kirchenmusik verbindet Menschen im gemeinsamen Tun und Empfinden, sie erreicht Ohr, Herz und Verstand. Kirchenmusik ist Teil unserer Kultur, gepflegtes Erbe und lebendige Gestaltungskraft, kein schmückendes Beiwerk, sondern unverzichtbarer Bestandteil im kirchlichen Leben einer christlich geprägten Gesellschaft.

Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg: Sinkende Kirchensteuereinnahmen berücksichtigen

Auch vor dem Hintergrund sinkender Kirchensteuereinnahmen will der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg die Kirchenmusik als Element der Verkündigung in der Fläche weiterhin gewährleisten. Nach der letzten Mitteilung des Landeskirchenamtes über zu erwartende Schlüsselzuweisungen hat der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg jedoch allein für das Haushaltsjahr 2021 mit Mindereinnahmen von rund 2,7 Millionen € zu rechnen.

Sonderzuweisung aus Solidarkasse

Angesichts der demografischen Entwicklung wird auch ohne coronabedingte Mindereinnahmen die Zahl der Kirchensteuerzahler:innen und damit auch die Kirchensteuern zurückgehen. Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden der Lübecker Innenstadt sind seit langem damit überfordert, die Personalkosten für ihre Kirchenmusiker-Stellen allein aufzubringen. Bislang war es dem Kirchenkreis möglich, diese durch Sonderzuweisungen aus der Solidarkasse aller 57 Gemeinden zu unterstützen.

Alle Sonderzuweisungen auf dem Prüfstand

Die angespannte Haushaltslage hat dazu geführt, dass der Kirchenkreisrat alle Sonderzuweisungen, nicht nur für Kirchenmusik, auf den Prüfstand gestellt hat. Diese werden in der bisherigen Höhe ab 2022 nicht mehr möglich sein. Das betrifft nicht nur die Lübecker Innenstadtgemeinden, sondern auch einige Kirchengemeinden in der Propstei Lauenburg, in denen ebenfalls kirchenmusikalische Arbeit auf hohem Niveau stattfindet.

Neue Konzepte für Lübecker Innenstadtmusik notwendig

Zusammen mit den Kreiskantorinnen, dem Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf, Prof. Arvid Gast, Mitgliedern des Kirchenkreisrates und des Finanzausschusses des Kirchenkreises erarbeiten die Kirchenmusiker:innen bis zum Herbst 2021 ein Gesamtkonzept für die kirchenmusikalische Arbeit, um die lange Tradition der Kirchenmusik in Stadt und Land zeitgemäß weiterzuführen. Dieses Konzept muss die unterschiedlichen Erfordernisse in der Lübecker Innenstadt, den Stadtteilen, den Kleinstädten und den Dorfgemeinden berücksichtigen.

Kirchenmusik: Podcast, Newsletter, innovative Projekte

Ein lebendiges Bild der Kirchenmusik und ihrer Akteure zeigt der Podcast „Mein Lieblingsstück“. Der Musikwissenschaftler Tim Karweick spricht mit Kirchenmusiker:innen über ihr Lieblingslied und lädt sie zugleich ein, dieses Lied auch in ihrer Kirche zu spielen.

Der Kirchenmusik-Newsletter „Kirche klingt“ informiert rund um das Thema Kirchenmusik in der Region mit interessanten Hintergrundinfos, Portraits und Terminen.

Musik im Gottesdienst

Wie wichtig die Musik im Gottesdienst ist, zeigt sich auch im digitalen Gottesdienstformat #liveline, das von Beginn an auf einen Mix aus Tradition und Moderne setzt, wie ein Blick in die umfängliche Liederliste zeigt. Auch im gemeindlichen Alltag hat sich ein innovativer Ansatz bewährt. Die Kirchengemeinde Paul-Gerhardt hat beispielsweise in der Adventszeit über ein Videoprojekt des Kinderchores viele Menschen mit ihrem eigenen  #hoffnungsleuchten-Lied erreicht