Lübeck. Nach intensiven Monaten zwischen Aufbruch, Diskussion und Weichenstellung kündigt Holger Wöltjen an, die Projektleitung der „Expedition Kirche“ zum 30. März 2026 abzugeben. Damit endet seine Aufgabe genau zu dem Zeitpunkt, der ursprünglich vertraglich vereinbart war – und nach einem Jahr, in dem das Projekt wesentliche Hürden genommen und entscheidende Schritte in Bewegung gesetzt hat.
“Der erste große Schritt ist getan”
„Der erste große Schritt ist getan“, sagt Holger Wöltjen rückblickend. „Der Prüfantrag ist von der Landessynode angenommen worden, die Synode des Kirchenkreises hat vor wenigen Tagen 30 Ziele der Expedition Kirche diskutiert und beschlossen.“ Diese Ziele umfassen zentrale Entwicklungsvorhaben in den Bereichen Profil, Gebäude, Personal (Ehrenamt und Hauptamt), Finanzen und Verwaltung.
Wöltjen hatte die Projektleitung im Frühjahr 2025 übernommen. Die Funktionsstelle war von der Synode des Kirchenkreises beschlossen worden – verbunden mit dem Auftrag, Kirchenentwicklung strukturiert, mutig und gemeinsam mit Gemeinden, Gremien und Haupt- wie Ehrenamtlichen voranzutreiben. Ein Jahr lang hat er diesen Prozess gestaltet, moderiert und vorangetrieben.
„Natürlich war die Arbeit der vergangenen Monate gleichermaßen spannend wie herausfordernd. Und so groß der Reiz auch ist, so möchte ich künftig doch wieder direkt mit Menschen basiskirchliche Arbeit leisten.“ Der Gemeindepädagoge hatte vor Beginn der Expedition viele Jahre als Leiter von jung+ev. mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gearbeitet.
„Wir alle sind Holger Wöltjen für sein unbeirrbares, gleichermaßen kreatives wie konstruktives Agieren als Projektleiter mehr als dankbar“, erklärt Propst Philip Graffam. Die Entscheidung Wöltjens bedauere er, respektiere sie jedoch ausdrücklich. Die Funktionsstelle soll im Frühjahr 2026 neu besetzt werden.
Stelle soll neu besetzt werden
Ehe Holger Wöltjen sich neuen Aufgaben zuwendet, wird er in den kommenden drei Monaten noch die nächsten entscheidenden Schritte der Expedition Kirche einleiten. Ab dem kommenden Jahr wird es darum gehen, Wege zu entwickeln, wie die vereinbarten Ziele bis 2035 umgesetzt werden können. Den Auftakt dazu bildet eine öffentliche Veranstaltung am 21. Januar 2026 im Petri-Forum in Ratzeburg.
“Expedition Kirche” geht 2026 weiter
Seit dem Frühjahr 2025 haben Kirchenkreis und Beteiligte intensiv an einer möglichen Option gearbeitet, um auf tiefgreifende Veränderungen kirchlichen Lebens zu reagieren. Sinkende Mitgliederzahlen, zurückgehende Einnahmen und der zunehmende Fachkräftemangel machen ein Umdenken notwendig. Ziel ist es, kirchliche Arbeit zukunftsfähig zu gestalten – mit weniger Gebäuden, dafür mit stärkerem inhaltlichem Fokus und mehr Flexibilität. Der Transformationsprozess Expedition Kirche soll hierfür Antworten entwickeln. Mit der Vision „Kirche im Kontext“ liegt ein strukturverändernder Ansatz vor, der lebendige, kontextbezogene Formen von Kirche stärken möchte.