Die Geschichte der Kirchengemeinde Lütau

Zur Kirchengemeinde gehören die Dörfer Lütau, Buchhorst, Dalldorf, Krüzen, Lanze und, Wangelau sowie Basedow mit einer eigenen Kapelle. Lütau ist das älteste Kirchspiel im südlichen Teil des Kreises Herzogtum Lauenburg. Zwar wird das Kirchspiel Lütau erstmals 1230 im Zehntregister des Ratzeburger Bischofs erwähnt, aber die Parochie ist viel älter. Im erwähnten Zehntregister heißt es nämlich, dass Graf Reinhold vom Bischof mit dem Zehnten von Lütau belehnt wurde und der Zehnte nach dem Tod Reinholds in der Schlacht von Demmin frei geblieben ist. Die erwähnte Schlacht fand 1164 statt, so dass die Kirchspielgründung zwischen dem Einrichten des Bistums Ratzeburg 1154 und 1164 erfolgt sein muss. Zum Kirchspiel Lütau gehörten im Mittelalter mehrere Kapellen, von denen heute nur noch St. Jakobi in Basedow übrig geblieben ist. Die Kapellen in Dalldorf, Krüzen und Wangelau wurden im Laufe der Zeit aufgegeben, und die St.-Katharinen-Kapelle in Witzeeze wurde 1609 in das Kirchspiel Pötrau (heute Büchen-Pötrau) eingemeindet.

Die Kirche St. Jacobi und St. Dionys in Lütau

Von der 1845 wegen Baufälligkeit abgebrochenen Vorgängerkirche ist nur noch der Kirchturm erhalten, der noch aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die schießschartenartigen Fenster im Turmaufgang an der Südseite deuten darauf hin, dass der Turm möglicherweise auch als Wehrturm diente. Das heutige Erscheinungsbild des Kirchturms ist durch Umbauten aus dem frühen 18. Jahrhundert geprägt, als zwischen 1701 bis 1705 auf den Feldsteinturm ein Obergeschoss aus Backsteinfachwerk aufgesetzt wurde. Beim Neubau der Kirche im 19. Jahrhundert wurde der Turm durch einen Zwischenbau mit dem Kirchenschiff verbunden. Außerdem wurde ihm an der Südseite eine massive Stützmauer aus Ziegelsteinen vorgesetzt.

Das Langhaus der Kirche wurde 1845/46 nach Plänen des Landesbaumeisters Georg Wilhelm Timmermann im spätklassizistischen Stil errichtet. Auch im Innern ist das Kirchenschiff einheitlich klassizistisch geprägt. Der Mittelraum ist mit einer Brettertonne eingewölbt, die von einer doppelstöckigen Stützenreihe mit zwischengeschalter Empore getragen wird. Reizvoll ist dabei der Wechsel von Achteckpfeilern im unteren Bereich und ägyptisierenden Gusseisensäulen auf der Höhe der Empore. Auch der leicht eingezogene Altarraum schließt mit einem Tonnengewölbe ab. An der Ostseite über dem Altar ist ein halbkreisförmiges Buntglasfenster eingelassen, das den auferstandenen Christus zwischen zwei Engeln und einem liegenden Wächter zeigt. Auch die Ausstattung stammt aus der Erbauungszeit der Kirche. Den hölzernen Altaraufsatz schmückt eine Kopie von Leonardo da Vincis „Abendmahl“, das 1847 von Madame Bösch und Inspektor Baumann aus Dalldorf gestiftet und von dem Maler Dreß aus Ratzeburg angefertigt wurde. Über dem Bild erhebt sich das Kruzifix aus der Hand des Hamburger Bildhauers Ernst Gottfried Vivié. Die Kirche wurde 2005 aufwändig saniert, wobei der Kirchenraum auf seinen ursprünglichen klassizistischen Stil zurückgeführt wurde.

Bildergalerie St. Dionys und St. Jakobus in Lütau

Die St.-Jakobi-Kapelle in Basedow

Die St.-Jakobi-Kapelle wurde 1868 nach Plänen des Landesbaumeisters Carl August Wilhelm Lohmeyer errichtet. Der schlichte Fachwerkbau wurde 1915 durch den leicht erhöhten Chor und den Turm ergänzt. Weitere Renovierungen erfolgten 1978 (Wiederaufbau des marode gewordenen Turms) und 2013 (Sanierung der Außenfassade). Der alte Altaraufsatz, der vermutlich noch von 1868 stammt, hat heute seinen Platz über der Eingangstür. Er zeigt als Bild Christus als Lamm Gottes und trägt die Aufschrift "Gott ist die Liebe".

Dieser Text ist ein verkürzter Auszug aus dem Bildband  „Salz der Erde – Licht der Welt – Evangelisch-Lutherische Kirche zwischen Trave und Elbe“ mit Texten von Dr. Claudia Tanck und Fotografien von Manfred Maronde. Das Buch ist 2016 im Hinstorff-Verlag in Rostock erschienen und kann zum Preis von € 29,99 in den Kirchenkreisverwaltungen in Lübeck und Ratzeburg sowie im örtlichen Buchhandel bezogen werden.

Bildergalerie St.-Jacob-Kapelle in Basedow

Dieser Text ist ein verkürzter Auszug aus dem Bildband  "Salz der Erde – Licht der Welt – Evangelisch-Lutherische Kirche zwischen Trave und Elbe" mit Texten von Dr. Claudia Tanck und Fotografien von Manfred Maronde. Das Buch ist 2016 im Hinstorff-Verlag in Rostock erschienen und kann zum Preis von € 29,99 in den Kirchenkreisverwaltungen in Lübeck und Ratzeburg sowie im örtlichen Buchhandel bezogen werden.