Drei Jahre war sie Pastorin zur Anstellung in der Kirchengemeinde Lütau – nun wird Anna Christ am Sonntag, 16. Juni 2019, durch Pröpstin Frauke Eiben in ihr Amt als Pastorin eingeführt. Beginn des Gottesdienstes in der Kirche St. Dionys und St. Jakobus ist um 14 Uhr. Im Anschluss findet ein Sommerfest im Pastorat und Pastoratsgarten statt.
Zeit mit Menschen zu verbringen ist besonders schön
Über ihre ersten Jahre in der Kirchengemeinde erzählt die 31-Jährige: „Ich bin in Lütau von Anfang an sehr herzlich aufgenommen worden, sodass ich mich sofort wohlfühlte. Ich erlebe die Gemeinde als sehr offen und engagiert – und dadurch macht der Dienst mir noch mehr Freude. Dank der tollen Unterstützung der Gemeinde konnte ich beispielsweise einen Pfadfinderstamm gründen, dem inzwischen insgesamt fast 40 Kinder und Jugendliche angehören“. Auch das Feiern vieler schöner und auch besonderer Gottesdienste gehören zu den schönen Dingen im Leben von Anna Christ, angefangen von Gründonnerstag und der Osternacht bis hin zu der Hubertusmesse oder auch einem fröhlichen Tauferinnerungsfest im vorigen Jahr. „Lütau ist zwar nur eine kleine Gemeinde, aber ich erfahre Kirche hier als sehr lebendig und vielfältig. Besonders schön sind die Momente, in denen ich wirklich Zeit mit den Menschen verbringen kann, ohne von einem Termin zum nächsten hetzen zu müssen. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich noch weiter in Lütau bleiben kann. Ich bin gespannt, was mich und die Gemeinde in Zukunft noch erwartet; besonders auch, wenn ich einen Blick auf die derzeitigen Überlegungen zur Zukunft der Kirche insgesamt werfe. Es ist eine große Herausforderung und für mich zugleich eine wirkliche Freude, die Kirchengemeinde Lütau auf ihrem Weg in die Zukunft begleiten zu dürfen“.
Dieser Beruf vereint viele Aspekte
Dass sie ihren Beruf quasi im Namen trägt, fällt Anna Christ gar nicht mehr auf: „Mein Vater ist Diakon und mein Großvater war Propst. Mir war immer schon klar, dass ich mal etwas mit Kirche mache“. Christ legte ihr Vikariat in der Kirchengemeinde Krummesse ab. Danach führte sie ihr Weg nach Lütau – das Lieblingsinstrument von Anna Christ ist das Waldhorn. „Ich singe natürlich auch sehr gerne“. Ein Berufswunsch von ihr war Musiktherapeutin: „Aber ich entschied mich, Pastorin zu werden. Dieser Beruf vereint viele Aspekte“. Und er ist ihr wie auf den Leib geschneidert: Seit vorigem Jahr ist sie Vize-Präses der Synode des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. „Über dieses Engagement meiner jungen Kollegin und das als Pastorin in der Gemeinde freue ich mich sehr“, sagt Pröpstin Frauke Eiben.
Hintergrund: Eine Pastorin oder ein Pastor zur Anstellung hat dieselben Rechte und Pflichten eines „normalen“ Pastors, ist aber noch nicht auf Lebenszeit eingestellt. Nach erfolgreichem Abschluss des Theologiestudiums und des Vikariats folgt dieses beamtenrechtliche Verhältnis „zur Probe“ und dauert zwischen drei und vier Jahren. Die Pastorinnen und Pastoren werden von der Bischofskanzlei in die Kirchengemeinden, das kann auf dem Land oder in der Stadt, in einem Teampfarramt oder auf einer Einzelstelle sein, entsandt. Nach Ablauf der PzA-Zeit erhalten Pastorinnen und Pastoren die Bewerbungsfähigkeit und damit die Möglichkeit, sich auf jede freie Pfarrstelle in der Nordkirche zu bewerben.